Für die Chiemgauer gilt die Kampenwand regelrecht als „Seelenberg“, thront die Kampenwand doch weithin sichtbar über dem Chiemsee wie eine Wächterin. Wer einmal den gezackten Gipfel durchstiegen hat wird diesen für immer erkennen.
Aber gerade die leichte Erreichbarkeit und die Seilbahn die von Aschau heraus hinaufführt machen die Kampenwand an sommerlichen Wochenenden kaum noch ertragbar. Mit Turnschuhen oder Sandalen bereift strömen Mengen an Touristen von der Gipfelstation aus die 20 Minuten Fußmarsch hinüber zur Steinlingalm. Für viele ist dort schon wieder Schluss, hat man doch von der Terasse aus einen wunderbaren Blick über den Chiemsee mit Frauen- und Herreninsel, den Schlössern auf den Inseln sowie bei klarer Sicht bis fast nach München. Da schmeckts natürlich gleich doppelt gut.
Der ein oder andere nimmt dann aber doch noch den Aufstieg durch die Kaisersäle hinauf auf den Gipfel. Doch Vorsicht, der Aufstieg und die letzten paar Meter am Stahlseil durch die Felsen ist nicht zu unterschätzen! Eine kritische Selbsteinschätzung ist hier absolut notwendig, ebenso sollte man mit leichtem Schuhwerk nicht zum Gipfel starten.
Das die Kampenwand kein einfacher Brotzeitgipfel ist merken vor allem die Wanderer die am Parkplatz der Seilbahn in Aschau starten um sich zu Fuß den Gipfel zu erkämpfen. Erst geht es gemütlich auf breiten Forst- und Waldwegen hinauf. Aber bald kündigen erste größere Findlinge im Wald an, das wir uns der Baumgrenze nähern und oben noch mehr Steine warten. Wer sich fit fühlt nimmt den Rossteig der in einem weiten Bogen ausholt und zur Steinlingalm führt. Alle anderen bleiben auf der Teerstraße und wandern kurz und steil unter dem Lift hindurch um dann verschwitzt und schnaufend auf der Terrasse der Steinlingalm zu stehen. Die letzten Meter auf dem Gipfel sind bereits oben beschrieben, aber die Gipfelbrotzeit schmeckt nach dem manuellen Aufstieg einfach am Besten!
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