Für viele kleine Projekte, z.B. als Medienserver, bietet sich der Raspberry wunderbar an und erledigt zuverlässig seine Unterhaltungsaufgaben. Nun hat ein zweiter Raspberry4 mit 8GB Ram Einzug gehalten. Auf diesem werde ich zum Spaß ein kleines virtuelles Rechenzentrum installieren – und zu Hause einige Aufgaben erfüllen lassen. Als Basis hierzu dient ein RPI4 8GB, verbaut in einem Argon M.2 Gehäuse. Die Installation von Proxmox an sich geht äusserst simpel von der Hand, Michael Bachmann hat hier eine hervorragende und ausführliche Doku erstellt. Mein Beitrag dient meiner eigenen Doku, daher werde ich lediglich die abgespeckte und gekürzte Version schreiben.
Raspberry Pi OS 64 Bit installieren
Ein aktuelles Raspi Debian Bullseye herunterladen und z.B. mit Etcher auf die SD Karte kopieren.
Abgesehen von einem Raspberry 4, auf dem vermutlich Libreelec läuft, braucht ihr natürlich noch ein Display – möglichst mit einem I2C Bus Adapter sowie vier Drähte um alles zu verbinden
Meine beiden, ein 4-zeiliges und ein 2-zeiliges, kamen beide sehr günstig über Amazon, ebenso die unten beschrieben I2C Adapter.
In meinem Beispiel verwende ich ein I2C Adapter, welches direkt auf der Rückseite des Displays aufgelötet wird.
Netter Nebeneffekt: Mit dem blauen Poti kann ich den Kontrast einstellen.
Anpassen der config.txt
Als erstes aktivieren wir den I2C Bus am Rapsberry. Das geht durch einfügen der folgenden Zeilen in die config.txt. Wo diese liegt und wie ihr sie bearbeitet findet ihr z.B. hier.
dtparam=i2c_arm=on
dtoverlay=i2c-gpio
Anschliessen des Displays an den Raspberry
Der I2C Bus liegt nun nach einem Reboot an den PINs 3 & 5. Somit ergibt sich für das Display folgender Anschluss:
PIN am Raspberry
Funktion
Name am LCD Display
2
+5V
VCC
3
SDA1
SDA
5
SCL1
SCL
6
GND
GND
Eine grafische Hilfe wie man die PINs am RaspBerry zählt findet ihr hier.
Installieren der AddOns
Alle benötigten AddOns findet ihr in den offiziellen Paketquellen – nichts illegales und nichts geklautes.
LCDproc
SystemTools
XBMC LCDproc
Konfigurieren LCDd.conf
Mit dem Tool i2cdetect aus dem AddOn Systemtools kann man per ssh auf der Konsole den Port des angeschlossenen I2C Dislplays auslesen. Dieser Wert muss in der Config angepasst werden!
## Server section with all kinds of settings for the LCDd server ## [server] ## DriverPath=/storage/.config/raspdrivers/ DriverPath=/storage/.kodi/addons/service.lcdd/lib/lcdproc/ Driver=hd44780 Bind=127.0.0.1 Port=13666 User=root Foreground=no # Hello message: each entry represents a display line; default: builtin Hello=“ Welcome to“ Hello=“ CineMaier“ # GoodBye message: each entry represents a display line; default: builtin GoodBye=“Bye bye“ GoodBye=“ CineMaier“ # Sets the default time in seconds to displays a screen. WaitTime=3 ServerScreen=no
Grob gesagt steht in der .xml wie welcher Inhalt wann auf dem LCD Display dargestellt werden soll. Hier können auch Systemvariablen verwendet werden um Namen, Dauer, und Restspielzeit des aktuellen Filmes darzustellen. Da mein Display lediglich zwei Zeilen hat habe ich die Darstellung ein wenig angepasst.
Austauschen des Treibers
Nun kommt der letzte Teil: Austauschen des HD44780 Treibers. Der Grund hierfür ist das der in Libreelec mitgelieferte, bzw. über ein AddOn kommende, nicht der richtige für einen Raspberry4 ist. Download des hd44780 Treiber für Raspberry4 Der Pfad zu dieser Datei steht in der Config oben, in meinem Beispiel: DriverPath=/storage/.kodi/addons/service.lcdd/lib/lcdproc/
Aus meinem Wunsch heraus eine smarte Medienzentrale für das heimische Wohnzimmer zu entwickeln enstand das „Popcorn“ Projekt. Dabei habe ich wahrscheinlich den klassischen Weg von DVD hin zu mp4 Files beschritten. Damit niemand das Rad neu erfinden muss (und ich auch für mich in zukunft einen Spickzettel habe) hier nun in mehreren Teilen der Werdegang meines Popcorn Projektes.
Meine Ausgangslage war: Viele viele DVDs stapeln sich in mehreren Wohnzimmerschränken und Schuladen, viele wurden bereits in den Keller aussortiert. Klassiker habe ich dadurch aus den Augen verloren, und manch eine ausgeliehene DVD hat nie wieder den Weg nach Hause gefunden. Zudem gab es leere Hüllen und DVDs ohne Hüllen. Richtiges Chaos also. Also, was tun?
Hier und in den nun folgenden Beiträgen zeige ich euch Schritt für Schritt wie mein Weg hin zu Libreelec mit Kodi auf einem Raspberry war. Wo ich Schwierigkeiten hatte, wo ich andere Lösungen entdeckt habe oder was auch immer. Spaß hat es gemacht, nun gibt es die Dokumentation dazu.