Sebastian
Schmuttermaier.

Herzogstand und Heimgarten

Herzogstand und Heimgarten

Los gehts!

Los gehts, denken wir an einem wunderbar sonnigen Septembermorgen und fahren vom Münchner Süden aus auf die Autobahn in Richtung Garmisch-Partenkirchen. Hoffentlich sind heute nicht so viele Ausflügler unterwegs denken wir noch, als wir ruck-zuck an Starnberg vorbei und in Richtung Berge flitzen.

Schon von weitem kann man den Riegel der Berge erkennen der monumental den Kochel- und Walchensee nach Norden hin abschirmt. Gut zu erkennen sind hier der lange Grat der den Gipfel des Herzogstands und des Heimgartens miteinander verbindet. Ein Traumtag in den Bergen erwartet uns – so hatten wir uns das vorgestellt!

Die Tagesplanung für heute sieht ein wenig anders aus als sonst. Während wir sonst Berge mit Seilbahnen eher meiden haben wir uns heute ganz bewusst diese Tour herausgesucht. Wir ersparen uns heute den Aufstieg auf den Herzogstand und nehmen die mechanische Aufstiegshilfe – die Seilbahn von Kochel aus. Bei diesem tollen Wetter wollen wir entspannt wandern und die Aussicht genießen. Wohl wissend das es der Abstieg nochmal in sich haben wird und daraus durchaus eine lange Tour entstehen wird.

Wir schwingen uns also in Kochel aus dem Auto, schnüren die Schuhe und besteigen die Gondel. Nach wenigen Minuten steilen Auffahrens steigen wir am Herzogstandhaus aus und spazieren gemütlich in Richtung Gipfel. Der Anstieg ist nach 20 Minuten hinter uns gebracht und wie erhofft haben wir eine super Aussicht!

Die Gratwanderung

Vom Herzogstand aus halten wir uns eher links und steigen ein paar Meter hinunter. Hier beginnt die Gratwanderung hinüber zum Heimgarten. Aber keine Sorge, der Weg ist breit genug und bietet an den wenigen etwas schmäleren oder ausgesetzten Stellen eine Drahtseilversicherung an.

Wir haben die Stunden auf dem Weg sehr genossen! Immer wieder hat man herrliche Tiefblicke zum Walchen- und Kochelsee, ebenso in Richtung Norden zum Starnberger- Staffel- und Ammersee.

Der Blick zurück

Der Weg wird im letzten Drittel zum Heimgarten noch einmal zur unerwarteten Konditionsprüfung: In einigen Serpentinen geht es aufwärts zum höchsten Punkt der Tour: dem Gipfel des Heimgartens. Steil schlängelt sich der Pfad durch flache Latschen hinauf, und ist dabei immer der Sonne ausgesetzt. Gut durchgekocht erreichen wir den Gipfel, und Gott sei Dank liegt keine 50 Meter dahinter die sehnsüchtig erwartete Heimgarten Alm und lädt uns zur ersten Pause ein.

Gut gestärkt und ausgeruht geht es weiter. Für den letzten Teil der Rundtour, den Abstieg, haben wir uns diesmal Wanderstöcke mitgenommen. Gut 1200 Höhenmeter geht es nun runter in Richtung Kochelsee. Nach einiger Zeit befinden wir uns im Mischwald, die Temperaturen werden wieder angenehmer dafür wird die Luft bei jedem Meter feuchter.

Einige Bögen und Aufstiege verwirren etwas, wähnt man sich doch gleich auf dem falschen Weg. Aber der Abstieg ins Tal und zurück zum Parkplatz der Seilbahn zieht sich – und zieht sich. Zwischendurch können wir immer wieder fantastische Tiefblicke auf den türkis schimmernden Kochelsee erhaschen. Bis wir endlich unten sind und auf dem deutlich geleerten Parkplatz unser Auto wieder finden.

Tourdaten

Auf der Autobahn in Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zur Ausfahrt , dann über Ohlstadt und den Pass am Kesselberg hinauf zum Kochelsee. Dort im Ort Kochel gleich rechts halten und auf den Parkplatz zur Talstation Herzogstandbahn.

Entweder mit der Seilbahn auffahren, oder auch von dort zu Fuß bis zum Gifpel aufsteigen (etwa 3 Stunden Gehzeit).

Über den Grat vom Herzogstand zum Heimgarten etwa 2 Stunden, die Alm unterhalb des Heimgartens bietet sich an!

Abstieg vom Heimgarten zurück zum Ausgangspunkt gute 3 Stunden Gehzeit.

Insgesamt eine leichte Wanderung ohne große Anforderungen. Teilweise im Gratbereich ausgesetzt aber nie schmal. Aufgrund der Länge der Tour bitte genug zu Trinken mitnehmen und eine gewisse Grundkondition sollte auch vorhanden sein.