Sebastian
Schmuttermaier.

Neutraler Graufilter

11. Aug 2015 | Fotografie | 0 Kommentare

Als ich anfing zu fotografieren habe ich auch eine Menge lernen müssen. Zeit, Blende, Film und deren Zusammenhänge waren halt schon recht kompliziert. In den Fotobüchern die ich zu dieser Zeit las waren auch sehr viele schöne Bilder aus fremden Städten oder Landschaften. Schon damals waren einige dieser Bilder mit einem starken gelb/orange Farbstich gemacht. Dieser Farbstich war in letzter Zeit auch oft wieder in Fernsehsendungen zu sehen, z.B. in der CSI Staffel. Also fingen diese ganzen Filtersachen an mich zu interessieren. Mein Problem damals war noch anders, denn die Digitalfotografie steckte noch in den Kinderschuhen und die Ergebnisse auf analogem Material nicht so schnell sichtbar und somit einschätzbar.

Dieser Eintrag soll euch helfen zu verstehen was ein ND Filter macht, wie man ihn einsetzt und wie er das Bild verändern kann.

Brauche ich einen ND Graufilter überhaupt?

In meinen Augen braucht es in der Fotografie nur wenige Filter. Aber diese hier sollte man haben, und nicht nur einfach haben sondern auch damit umgehen können:

  • Graufilter, neutrale Dichte
  • Graufilter, Verlauf (evtl. reverse Verlauf)
  • Polfilter

Schauen wir uns also an was ein ND (neutrale Dichte) Graufilter eigentlich macht:

Er schluckt Licht.

Na hervorragend, aber wozu? Ganz einfach, damit wir mehr Spielraum über die Belichtungszeit bekommen!

nSonic NDCalc

nSonic NDCalc iPhone

Stellt euch mal folgendes Problem vor: Es ist ein heller Sommertag, also ist fast zu viel als genügend Licht vorhanden. Nun wollt ihr aber ein Portrait machen. Damit sich der Kopf gut vom Hintergrund abhebt wählt ihr eine kleine Blende (große Blendenöffnung) und siehe da: es kann gut sein das die Verschlusszeit im Kameradisplay zu blinken beginnt. Die Kamera ist also nicht mehr in der Lage selbst mit der kürzesten Verschlusszeit eine korrekte Belichtung sicherzustellen. An dieser Stelle würde der Einsatz eines ND-Graufilters also ganz pragmatisch wie eine Sonnenbrille funktionieren. Ihr schraubt den Filter vorne in euer Objektiv ein und durch das getönte Graufilterglas kommt einfach weniger Licht durchs Objektiv. Euer Portrait gelingt, wenn der Graufilter dunkel genug ist könnt ihr auch euer Model noch anblitzen um die harten Kontraste einen Sommertages zu verbessern.

Oder aber ihr könnt die Belichtungszeit extrem verlängern und damit tolle Effekte erzeugen. Wasser wird z.B. ein ganz glatter Spiegel. Wolken ziehen lange Spuren hinter sich her oder verschwimmen auch gänzlich. Wichtigstes Equipment für diese Fälle: ein absolut stabiles Stativ und ein Fernauslöser. Bei Belichtungszeiten, die gerne mal länger als einige Sekunden bis hin zu Minuten gehen, macht es auch absolut Sinn die Spiegelvorauslösung zu verwenden. Wie das genau geht findet ihr im Handbuch eurer Kamera oder auch sicher auf Google.

nSonic NDCalcStellt sich noch eine andere Frage: Wie kommt man möglichst bequem auf die korrekte Belichtungszeit? Ich verwende hierzu die App NDCalc von nSonic. Einen Screenshot der App sehr ihr auf der linken Seite. Die Verwendung ist äusserst simpel: Man gibt die ohne Graufilter ermittelte Belichtungszeit ein und zusätzlich den Graufilterwert den man benutzen möchte. Daraus errechnet die App die neue, längere Belichtungszeit die ihr einstellt. Fertig. Äusserst praktisch ist auch, das bei Zeiten von mehreren Minuten die App einen Countdown anbietet. Man kann also wunderbar die Bulb Funktion der Kamera verwenden und die App stellt die Belichtungszeit im Display dar. Für gerade mal einen Euro sehr praktisch!

Langzeichtbelichtung Isar MünchenLangzeitblichtung Isar in München

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Sebastian Schmuttermaier

Sebastian Schmuttermaier

 

Begeisterter Panorama Fotograf, Linux Evangelist und Verfechter von freier Software.

 

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